Bewerte Medumio auf Trustpilot
Nachrichten » Neue Studienerkenntnisse: So beeinflusst der Magen die Darmflora

Neue Studienerkenntnisse: So beeinflusst der Magen die Darmflora

Magen, Darmflora

Geschrieben von:

Julia Bonengel

Medizinisch überprüft von:

Dr. Iris Belfort

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 25. November 2022 um 14:19

Welche Rolle der Magen für die Darmgesundheit spielt, ist noch immer ungeklärt. Vor allem die stark schwankende Zusammensetzung der Magenmikroorganismen, gibt Forschern Rätsel auf. Jetzt kommt langsam Licht ins Dunkel – dank einem neuen Verfahren, das von einem Forschungsteam der Universität Hohenheim in Stuttgart und der Medizinischen Universität Graz entwickelt wurde. Scheinbar übt der Magen eine Kontroll- beziehungsweise Filterfunktion aus und beeinflusst so die Darmflora.

Grundlagenforschung an Mäusen und Menschen

Wie aber ein gesundes Magenmikrobiom aussieht und welchen Einfluss es auf den Transfer von Mikroorganismen vom Mundraum bis in den Darm ausübt, ist noch immer unbekannt. Bisherige Untersuchungen wurden durch die teilweise extrem schwankenden Anteile der diversen Bakterienarten im Mikrobiom erschwert. 

Das Forschungsteam um Dr. Florian Fricke, Leiter des Fachgebiets Mikrobiom und Angewandte Bioinformatik an der Universität Hohenheim entwickelte daher ein neues Verfahren. Mit diesem können Forscher erstmals lebende Bakterien von toten unterscheiden und in ihrer Menge bestimmen. Das Team testete die Methode an Mäusen, aber auch an Magenproben von insgesamt 24 Patienten. Sie fanden heraus, etwa 90 % der Magenbakterien in Mäusen und Menschen gehören zu zwei dominanten Gruppen. Eine Gruppe, die Laktobazillen in Mäusen und Streptokokken beim Menschen, ist mengenmäßig relativ konstant. Die andere Gruppe, die Bakteroidetes, schwankt stärker. „Interessant ist, dass die konstante Gruppe auch die aktiven, lebenden Bakterien ausmacht. Man kann daraus schließen, dass sie für das Magenmikrobiom entscheidendere Funktionen ausübt, während die kurzzeitig schwankende Gruppe möglicherweise mit der Nahrung oder über andere Wege in den Magen gelangt, dort aber nicht aktiv bleibt.” so Fricke.

Um mehr über die Magenfunktion zu erfahren, nahmen die Forscher außerdem Proben aus Speiseröhre, dem Zwölffingerdarm und von drei verschiedenen Magenstellen. Das Mikrobiom war überall relativ ähnlich. Es gab aber graduelle Unterschiede. Prof. Dr. Fricke erklärt: „Wir haben Gradienten bei bestimmten Bakterien gefunden, also Anstiege oder Reduktionen von der Speiseröhre bis in den Magen hinein, die danach, also zwischen Magen und Dünndarm, wieder gegenläufig sind. Im Magen werden diese Bakterien also gezielt angereichert oder abgereichert. Er scheint damit als Portal zum Darm eine Kontroll-beziehungsweise Filterfunktion auszuüben und kann so das Darm-Mikrobiom beeinflussen.“

Der Magen könnte somit mehr Einfluss auf Darm assoziierte Probleme haben als bisher angenommen. Die Forscher hoffen, dass die neuen Erkenntnisse zu neuen Behandlungsmethoden führen: “Denkbar wäre dann zum Beispiel, dass man eines Tages bereits im Speichel Risiken für den Darm erkennen und behandeln könnte.“

Folgen Sie uns auch auf unserer Facebook-Seite „Autoimmunportal“ und treten Sie in unsere Facebook-Gruppe „Autoimmunportal“.

Finden Sie diesen Beitrag interessant? Dann teilen Sie ihn gerne per Facebook oder auch auf anderen sozialen Netzwerken!

Lesen Sie dies als Nächstes

Eine schwangere Frau hält ein Foto ihres Ultraschalls in der Hand.

Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft: Die entscheidende Nährstoffquelle für die Gesundheit Ihres Babys

Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle Nährstoffe, die der Körper nicht selbst produzieren kann und daher durch die Ernährung aufgenommen werden müssen. Während der Schwangerschaft sind Omega-3-Fettsäuren von besonderer Bedeutung, da sie zur Entwicklung des Gehirns und der Augen des Babys beitragen können. Omega-3-Fettsäuren können auch das Risiko von Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht verringern sowie postpartale Depressionen vorbeugen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Omega-3-Produkte für schwangere Frauen geeignet sind. In diesem Artikel verraten wir Ihnen nicht nur, welche Vorteile Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft haben, sondern auch, welche Produkte die besten auf dem Markt sind und welche Dosierungen empfohlen werden.

Lesen Sie weiter ->

Omega-3 Fettsäuren und die Psyche: Wie die Fettsäuren unsere Stimmung beeinflussen

Omega-3-Fettsäuren spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stimmung und Emotionen, sondern können auch eine vielversprechende Ergänzung zur Behandlung von psychischen Erkrankungen darstellen. In diesem Artikel werden wir uns mit der Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf die Psyche befassen und Ihnen Tipps geben, wie Sie von den Vorteilen dieser essenziellen Nährstoffe profitieren können. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.

Lesen Sie weiter ->
Eine schwangere Frau hält ein Foto ihres Ultraschalls in der Hand.

Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft: Die entscheidende Nährstoffquelle für die Gesundheit Ihres Babys

Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle Nährstoffe, die der Körper nicht selbst produzieren kann und daher durch die Ernährung aufgenommen werden müssen. Während der Schwangerschaft sind Omega-3-Fettsäuren von besonderer Bedeutung, da sie zur Entwicklung des Gehirns und der Augen des Babys beitragen können. Omega-3-Fettsäuren können auch das Risiko von Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht verringern sowie postpartale Depressionen vorbeugen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Omega-3-Produkte für schwangere Frauen geeignet sind. In diesem Artikel verraten wir Ihnen nicht nur, welche Vorteile Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft haben, sondern auch, welche Produkte die besten auf dem Markt sind und welche Dosierungen empfohlen werden.

Lesen Sie weiter ->

Omega-3 Fettsäuren und die Psyche: Wie die Fettsäuren unsere Stimmung beeinflussen

Omega-3-Fettsäuren spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stimmung und Emotionen, sondern können auch eine vielversprechende Ergänzung zur Behandlung von psychischen Erkrankungen darstellen. In diesem Artikel werden wir uns mit der Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf die Psyche befassen und Ihnen Tipps geben, wie Sie von den Vorteilen dieser essenziellen Nährstoffe profitieren können. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.

Lesen Sie weiter ->