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Wichtige Grundlagen zum Paleo Autoimmunprotokoll

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Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 29. September 2020 um 23:24

Das Paleo Autoimmunprotokoll (AIP) ist eine spezielle Ernährungsweise, die Autoimmunerkrankungen (wie Neurodermitis, Morbus Crohn, multiple Sklerose, Psoriasis, Lichen Sclerosis, Sklerodermie, Colitis ulcerosa, Zöliakie …) zum Stillstand bringen soll. Erhalten Sie hier einen kleinen Überblick über die Grundlagen.

Dieser Beitrag ist in enger Zusammenarbeit mit Susann Goldau entstanden.

Wie läuft das Autoimmunprotokoll ab?

Die Eliminierungsphase

Dazu wird in einer Eliminationsphase versucht, auf zahlreiche Lebensmittel zu verzichten, die dafür bekannt sind, dass sie häufig nicht vertragen werden. Das liegt meist daran, dass sie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, Unwohlsein und Immunreaktionen auslösen können.

Außerdem werden Lebensmittel weggelassen, welche das Immunsystem negativ beeinflussen können. Nach der Eliminierungsphase können schrittweise wieder einzelne Lebensmittel eingeführt werden. Die Eliminierungsphase sollte mindestens einen Monat andauern, bei manchen Betroffenen auch länger – Denn man wartet, bis die Autoimmunerkrankung zum Stillstand gekommen ist.

Die Wiedereinführungsphase

Jedes Lebensmittel wird einzeln wieder eingeführt, für jede Einführung sollte man sich eine Woche Zeit nehmen. So kann man austesten, auf welche Nahrungsmittel der Körper negativ reagiert. Diese müssen dann weiterhin weggelassen werden.

Die einzigen Lebensmittel, auf die für lange Zeit verzichtet werden sollte, sind Soja und alle Lebensmittel, welche Gluten enthalten.

Darüber hinaus werden alle Zusatzstoffe weggelassen und es sollte somit weiterhin selbst gekocht werden. So können Anwender von vornherein nicht bei industriell hergestellten Fertigprodukten in Versuchung kommen.

Grundlage sollte zu jeder Zeit die Paleo-Ernährung sein beziehungsweise die Primal-Ernährung, denn probiotische Milchprodukte dürfen mit der Zeit wieder eingeführt werden.

Was wird in der Eliminierungsphase nicht gegessen?

Alles, worauf bei der Paleo Ernährung verzichtet wird, wird auch bei AIP weggelassen:

  • Kein Getreide
  • Keine Milchprodukte
  • Keine Pflanzenöle (außer Avocadoöl und Olivenöl)
  • Keine Hülsenfrüchte
  • Wenig Zucker (alle paar Wochen ein wenig)
  • Keine Zusatzstoffe (wie E-Stoffe etc.)

Zusätzlich lassen AIP‘ler in der Eliminationsphase folgendes weg:

  • Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Auberginen und auch Gewürze wie Curry, Paprikagewürz, Chili)
  • Eier
  • Nüsse
  • Samen (das ist vor allem für Gewürze wichtig. Damit sind beispielsweise Koriandersamen, Kümmel, Fenchelsamen, Sesam und Mohn nicht erlaubt)
  • Alkohol
  • Nichtsteoridale Entzündungshemmer (Schmerzmittel) wie Ibuprofen und Aspirin etc. Nur einnehmen, wenn unbedingt nötig.
  • Süßstoffe (zum Beispiel Aspartam, Stevia)
  • Lebensmittel, die Gluten-Kreuzreaktionen hervorrufen können (wie Mais, Reis, Kakao, Kaffee …)

Außerdem wird empfohlen, nicht mehr als 20g Fruktose (Fruchtzucker) pro Tag zu verzehren. 1-2 Stücke Obst pro Tag sollten hier das Maximum darstellen. Hilfreich dazu ist, den Fruktosegehalt des verzehrten Obstes zu überprüfen: Während Beeren kaum Fruktose enthalten – Himbeeren zum Beispiel nur 2g pro 100g – haben Weintrauben 8g und mehr auf 100g.

Das Autoimmunprotokoll – Weitere wichtige Punkte

All diese Lebensmittel werden weggelassen, weil sie die Darmschleimhaut reizen, zu einem Ungleichgewicht der Darmflora beitragen und das Immunsystem stimulieren. Dinge, die bei einer Autoimmunerkrankung mit einer Verschlimmerung der Krankheitssymptome in Verbindung gebracht werden.

Anwender des AIP beobachten immer wieder, wie sich die Symptome und ihre Lebensqualität stark verbessern, wenn sie auf das AIP zurückgreifen.

Da das AIP für eine Eliminationsdiät von Anfang an sehr viele Lebensmittel erlaubt, kann es sein, dass man auch einige der „erlaubten“ Nahrungsmittel nicht verträgt. Typisch wären hierbei z.B. FODMAPs oder stark histaminhaltige Lebensmittel. Deshalb muss jeder AIP‘ler individuell herausfinden, welche Lebensmittel er oder sie verträgt. Das Ziel ist eine stark individualisierte Ernährungsweise.

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Die Grundpfeiler der AIP-Ernährung: Nährstoffreiche Lebensmittel

Aber bei AIP geht es nicht nur darum, Lebensmittel wegzulassen, sondern vielfältig zu essen, sodass man von allen Vitaminen und Mikronährstoffen genügend zu sich nimmt. Nährstoffreiche Lebensmittel sollten bevorzugt werden. Zu den Power-Foods zählen:

  • Knochenbrühe
  • Innereien
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Fermente (Probiotika)
  • Grünes Gemüse
  • Beeren
  • Zwiebelgewächse

Es ist empfehlenswert, große Mengen verschiedenes Gemüse zu essen, im Idealfall jeden Tag den kompletten Regenbogen an Farben. Denn: Intensive Farben sind ein Hinweis für einen hohen Gehalt an Antioxidantien und Vitaminen.

Bei allen gekauften Lebensmitteln sollte, falls finanziell möglich, auf höchste Qualität geachtet werden. Es sollten möglichst nur Bio-Obst und Bio-Gemüse gekauft werden, so werden dem Körper viele Chemikalien der Pflanzenschutzmittel erspart.

Außerdem sollten keine Tiere aus Massentierhaltung gegessen werden. Nicht nur, dass die Antibiotika ihre Spuren hinterlassen, sondern tatsächlich enthält das Tierfleisch von beispielsweise weidegefütterten Tieren mehr Nährstoffe und eine bessere Zusammensetzung von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren.

Beim Autoimmunprotokoll ist es sehr wichtig, mehr Omega-3-Fettsäuren zu essen, da diese Fette Entzündungen bekämpfen, während Omega-6-Fettsäuren Entzündungen fördern. Ein 1:1 bis 1:3 (Omega 3:Omega 6) Verhältnis ist anzustreben. Denn Entzündungen sind immer eine Ursache bei Autoimmunerkrankungen. Ebenso wie der Darm, in dem etwa 80% aller Immunzellen angesiedelt sind. Deshalb ist es wichtig, die Darmgesundheit in Angriff zu nehmen.

Zum Abschluss: Die Fette

Ein letzter wichtiger Punkt sind die Fette: Im Autoimmunprotokoll werden besonders folgende Fette verwendet:
AIP-konforme Fette

  • Olivenöl
  • Avocadoöl
  • Schmalz (nicht aus Massentierhaltung)
  • Talg (nicht aus Massentierhaltung)
  • Kokosöl
  • Palmöl

Wichtig: Keine Angst vor Fett! Die AIP-Ernährung ist relativ kohlenhydratarm (bis zu 150g pro Tag, für Sportler bis zu 200g) und durch das Weglassen von Getreide, Reis, Kartoffeln und überhöhten Obst-Mengen, ist Fett eine wichtige Quelle, um auf genügend Kalorien zu kommen.

Weitere Informationen zur Paleo-Ernährung und zum Paleo-Autoimmunprotokoll erhältst Du in den hinterlegten Beiträgen und in der Kategorie „Gesunde Ernährung“.

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