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Behandlung bei Neurodermitis – Medikamente, Creme, Öl, Ernährung

Behandlung bei Neurodermitis - Medikamente und mehr

Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:01

Neurodermitis ist eine nervtötende und schmerzhafte Krankheit, die in Deutschland etwa fünf Millionen Menschen betrifft. Die meisten davon sind Kinder und Babys, jedoch leiden auch etwa 2 % aller Erwachsenen an der Krankheit. Um Neurodermitis zu kontrollieren und zu behandeln, ist eine entsprechende Behandlung wichtig. Wie sieht sie aus?

Worauf kommt es bei der Behandlung bei Neurodermitis an?

Einen ausführlichen Überblick über die Erkrankung und wie sie entsteht, finden Sie in den weiteren Artikeln über Neurodermitis:

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Neurodermitis in Kürze:

  • Betroffene haben eine zu dünne Hornschicht.
  • Diese Hornschicht weißt einen Mangel an Antioxidantien und ein Mangel an essenziellen Fettsäuren auf.
  • Dazu kommen Allergien gegen Nahrungsmittel, Umweltgifte und Kosmetikprodukte.
  • Die Haut entzündet sich sehr schnell und dann auch sehr intensiv.
  • Infektionen auf der Haut werden dadurch begünstigt und verschlimmern das Ganze.
  • Die Haut ist nicht nur entzündet und mit Ekzemen übersät, sie juckt auch. Jucken und Kratzen bilden einen Teufelskreis.

Sie sehen also, worauf es bei der Behandlung einer Neurodermitis ankommt: Die Hornhaut muss gestärkt, angefeuchtet und mit Antioxidantien versorgt werden. Die Infektionen auf der Haut müssen bekämpft werden und gegen die Allergien und Immunreaktionen muss vorgegangen werden.

Neurodermitis entspricht in manchen Symptomen Heuschnupfen und Nesselsucht (Urtikaria), unterscheidet sich jedoch durch das Hautbild (siehe Neurodermitis Bilder).

Kommen wir zunächst zu Cremes, die bei der Neurodermitis Behandlung etabliert sind, nicht verschreibungspflichtig sind und häufig angewandt werden.

Etablierte Cremes gegen Neurodermitis aus der Apotheke im Vergleich

Kommentar: Ob Cremes, Salben oder Pasten per Definition ist hier einerlei. Es geht um Substanzen, die sich Betroffene auf die Haut schmieren und welche die Symptome lindern sollen.

Im vorherigen Satz steht schon einmal ein großes Manko der meisten Cremes: Sie unterstützen zwar die Haut und lindern Symptome. Sie schaffen es aber nicht, die meisten Probleme zu verbessern, die im ersten Kapitel genannt wurden und bei denen etwas unternommen werden muss.

Es folgen fünf sehr verbreitete und etablierte Cremes/Pflegeprodukte sowie eine kleine Einschätzung der Wirksamkeit.

Balneum Hermal Ölbäder

Fangen wir an mit dem vielleicht Bekanntesten. Hier handelt es sich um ein Öl-Gemisch, das ins Badewasser gegeben wird und sich wie ein Film über die Haut legt. Durch das warme Badewasser soll die Haut beruhigt und durch den Ölfilm angefeuchtet werden.

Das Ärzteblatt sagt dazu, dass Ölbäder keine nennenswerte Wirkung in Studien nachgesagt werden konnte. Und das ist auch unsere Erfahrung. Es lindert zwar vorübergehend die Symptome, hält aber keine längerfristige Lösung bereit. Zumal mehrmals wöchentlich Bäder genommen werden müssten, was nicht sehr alltagsverträglich ist.

Fazit: Wirkungslos, unsere Empfehlungen sind deutlich wirkungsvoller.

Tannolact und Tannosynth

Hinter diesen beiden ähnlich klingenden Cremes versteckt sich derselbe Wirkstoff: Tamol. Dies ist ein synthetischer Gerbstoff, der chemisch gesehen Urea, also Harnstoff, sehr ähnlich ist und entsprechend wirkt. Urea lagert sich in obere Hautschichten ein und zieht Feuchtigkeit. Urea feuchtet die gereizte Neurodermitishaut also an.

In dem Sinne wirken die beiden Cremes, jedoch ungefähr so effektiv wie eine übliche Feuchtigkeitscreme mit Urea.

Fazit: Nicht sonderlich besser als handelsübliche Feuchtigkeitscremes.

Optiderm

Die Wirkstoffe in diesem Präparat sind wieder Urea als Feuchtigkeitsspender sowie Policodanol, ein effektiver Stoff gegen Juckreiz. Es gibt nicht viele Präparate und Wirkstoffe, die aktiv Juckreiz unterdrücken können. Besonders für Babys und Kleinkinder ist dies sehr wichtig, solange andere Medikamente sowie Ernährung noch nicht gut genug wirken.

Fazit: Sehr gelungenes Produkt, sinnvolle Anwendung besonders bei Kleinkindern und Babys, um den Juckreiz zu unterdrücken und die Haut etwas anzufeuchten.

Neuroderm

Der Name dieses Präparat sagt aus, wer die Zielgruppe ist: Neurodermitiker. Die Wirkstoffe hier sind Glycerin (feuchtigkeitsbindend) und Mandelöl (reich an Vitamin E). Zu Glycerin sei gesagt, dass es schnell in die Haut einzieht, aber dort nicht lange bestehen bleibt. Urea lagert sich effektiver in die Haut ein und bindet dort länger Feuchtigkeit als Glycerin.

Von Vitamin E topisch auf der Haut halten wir sehr viel, wie im Übersichtsartikel über Neurodermitis angesprochen. Jedoch ist dieses Produkt durch den hohen Anteil an Glycerin nicht so wirkungsvoll, wie es vermarktet wird. Zumal Glycerin Bakterien anlockt, die Entzündungen auf der Haut begünstigen (Propionibacterium acnes).

Fazit: Wirkungslos, lieber zu Optiderm oder unseren Hausmitteln am Ende dieses Beitrags greifen.

Übergreifendes Fazit: Außer Optiderm sind die angebotenen Produkte wesentlich besser vermarktet, als sie wirken. Optiderm ist dank des Anti-Juckreiz-Effekts sehr zu empfehlen, besonders für Babys und Kleinkinder. Die anderen Produkte jedoch halten nicht, was sie versprechen. Wenn es also ein Produkt aus der Apotheke sein soll, dann Optiderm.

Unsere Hausmittel und selbst gemischten Cremes sind deutlich reichhaltiger an Wirkstoffen, welche in Studien bestätigt werden konnten und kosten deutlich weniger.

Mehr zu diesen Hausmitteln finden Sie im Kapitel Empfehlung zur Behandlung bei Neurodermitis.

Kommen wir nun zu verschreibungspflichtigen Medikamenten, die bei Neurodermitis verschrieben werden und sehr verbreitet sind.

Behandlung bei Neurodermitis – verschreibungspflichtige Medikamente

Es folgt eine Auflistung der üblichen verschreibungspflichtigen Medikamente, die bei Neurodermitis angewandt werden.

Cortison/Glucocorticoide

Hydrocortison und Fenihydrocort sind übliche Bestandteile in Cremes zur Linderung von Neurodermitissymptomen und die häufigste Konzentration liegt bei 1 %. Cortison unterdrückt Entzündungen und das Immunsystem und soll so die Immunreaktion auf der Haut lindern.

Dies wirkt, jedoch nur kurzfristig. Der Körper gewöhnt sich sehr schnell an Cortison, es verliert schnell seine Wirksamkeit. Also muss die Dosis erhöht werden. So lange, bis der Körper cortison-resistent wird.

Hinzu kommt, dass Cortison eigentlich ein Stresshormon ist und Nebenwirkungen hervorruft. Längerfristig wird von Cortison bei der Behandlung von Neurodermitis daher eher abgeraten und Präparate und Hausmittel empfohlen, die in Studien mindestens genauso effizient sind wie Cortison.

Antihistaminika

Antihistaminika wie Fenistil unterdrücken die Immunzellen (Mastzellen), die Histamin produzieren. Das ist ein Botenstoff im Immunsystem, der einen Entzündungsprozess hervorruft. Bei Neurodermitis also brandaktuell.

Durch Antihistaminika wird der Immunprozess generell unterdrückt, was kurzfristig für Linderung sorgt, etwa während eines Neurodermitisschubs. Längerfristig sorgen Antihistaminika jedoch für Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, was besonders bei Kindern nicht empfehlenswert ist.

Ciclosporin

Dieses Medikament ist ein schwaches Immunsuppressivum, was bedeutet, dass es das Wachstum von Immunzellen behindert. So soll die Entzündung auf der Haut geringer ausfallen. Während eines akuten und sehr starken Schubs ist das eine Option, jedoch nicht längerfristig. Studien bescheinigen zwar, dass es längerfristig unproblematisch ist, jedoch:

Die meisten Neurodermitiker sind Kinder und Babys, die über ein noch nicht komplett ausgeprägtes Immunsystem verfügen. Hier Immunzellen beim Wachstum zu behindern und so gegen Erkrankung vorzugehen, erscheint grob fahrlässig. Es ist also nicht zu empfehlen.

Die eben genannten Medikamente werden alle bei leichter oder mittlerer Neurodermitis angewandt und sind sehr verbreitet. Bei schwerer Neurodermitis (siehe Neurodermitis für die einzelnen Schweregrade) müssen schwerere Geschütze aufgefahren werden, also stärkere Medikamente.

Bei schwerer Neurodermitis sind Betroffene so in ihrer Lebensqualität eingeschränkt, dass sie nachts kein Auge zu bekommen und sich tagsüber ununterbrochen kratzen und bluten:

Immunsuppressiva

  • Azathioprin
  • Mycophenolat Mofetil
  • Leflunomid (anti-rheumatisches Medikament)
  • Tacrolimus und Derivade (Pimecrolimus)
  • Methotrexat (bei Erwachsenen effektiver als bei Kindern)18-19

Biologika

  • Apremilast (Phosphodiesterase-Hemmer)
  • Omalizumab (IgE-Antikörper, um körpereigene Antikörper zu reduzieren)
  • IL-37 (Cytokin, das heißt Botenstoff des Immunsystems, welches Entzündungen unterdrückt)
  • Infliximab (TNFα-Antikörper, dadurch Entzündungslinderung)
  • Mepolizumab (IL-5-Antikörper)

Zu Biologika sei gesagt, dass eine einzelne Dosis in der Regel 500 bis 1000 € kostet. Die Wirksamkeit ist bei einigen sehr stark, bei anderen mittelmäßig. Allen gemein ist ein sehr hoher Preis, den der Patient zu tragen hat. Zudem Biologika sehr komplexe Wirkstoffe sind, mit teilweise sehr starken Nebenwirkungen.

Während eines akuten Schubs bei schwerer Neurodermitis ist es in Ordnung, Biologika anzuwenden. Sie sind jedoch keine längerfristige Lösung.

Allen Medikamenten der Schulmedizin ist gemein, dass sie nicht die Ursachen der Erkrankung angehen, sondern lediglich die Symptome unterdrücken. Die Einstellung der Schulmedizin zu Neurodermitis ist, Symptome zu unterdrücken und so lange zu warten, bis die Krankheit von allein verschwindet. Denn irgendwann verschwindet sie in 80 % der Fälle. Das ist jedoch nicht zufriedenstellend – es muss auch „schnellere“ Lösungen geben.

Zudem: Sollen chronische Erkrankungen erfolgreich bekämpft werden, reicht es nicht, nur die Symptome zu unterdrücken. Auch die Ursachen müssen beseitigt werden. Mehr dazu in unserem Übersichtsartikel über Neurodermitis und unter Neurodermitis Ursachen.

Dies waren die wichtigsten schulmedizinischen Medikamente, kommen wir nun zu einem Randthema.

Homöopathie bei Neurodermitis?

Homöopathie ist als Vorreiter der alternativen Medizin bei Neurodermitis sehr beliebt. Studien zur Wirksamkeit von Homöopathie fehlen völlig, zudem mit rein rationaler Erklärung die Homöopathie ebenso wirkungsvoll ist wie ein Glas Wasser. In homöopathischen Präparaten ist kein Wirkstoff enthalten. Studien konnten eine Wirksamkeit von Homöopathie bisher nicht nachweisen.

Von einer alleinigen Behandlung von Neurodermitis mit homöopathischen Präparaten raten wir also ab. Wenn Sie voll auf Homöopathie vertrauen und die Homöopathie ergänzend zu einer gesunden Ernährung, Lebensführung und unseren empfohlenen Hausmitteln heranziehen wollen, so ist das in Ordnung.

Aber als alleinige Therapie, besonders bei Kindern, ist Homöopathie nicht empfehlenswert.

Nicht-medikamentöse Behandlung von Neurodermitis

Die Schulmedizin bietet noch ein paar nicht-medikamentöse Behandlungen bei Neurodermitis an. Das sind Faktoren der Lebensführung im Alltag, die nicht auf Medikamenten oder Cremes beruhen.

UV-Therapie

UV-Strahlung scheint bei Hauterkrankungen sehr wirkungsvoll zu sein und das Immunsystem gut zu stärken. UV-A Strahlung bei 311 nm sowie UV-B1 bei 50 J/cm2 ist eine etablierte Methode. Dazu kommt natürlich ausreichender Aufenthalt in der Sonne.

Allergene meiden

Neurodermitis ist allergisch bedingt, diese Allergien müssen erkannt und beseitigt werden. Wollkleidung, Kosmetika und Nahrungsmittelallergien sind hier die wichtigsten. In diesem Beitrag sowie unter Neurodermitis Ursachen und Ernährung bei Neurodermitis finden Sie die Ratschläge, die Sie benötigen, um diese Allergene zu beseitigen.

Basispflege trockener Haut

Eine gute Creme, die Feuchtigkeit spendet, kühlt und Entzündungen lindert, ist absolut notwendig. In diesem Beitrag finden Sie ein paar gute Hausmittel und Hilfsmittel dazu.

Infektionen bekämpfen

Die Haut ist bei Neurodermitikern sehr anfällig für Infektionen, durch das Kratzen wird es nicht gerade besser. Werden Infektionen zu stark, müssen die Infektionen mit Antibiotika oder antiviralen Cremes angegangen werden.

Patientenschulung

Natürlich sollten Patienten auch möglichst gut über Neurodermitis aufgeklärt werden, wie die Krankheit entsteht und wie man ihr begegnen kann. Durch Lesen der Artikel über Neurodermitis auf dem Autoimmunportal haben Sie dafür schon einen wichtigen Schritt getan.

Hyposensibilisierung

Dies ist eine sehr effektive Methode, um Allergien längerfristig zu behandeln. Über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren nehmen Betroffene ein Allergen in konzentrierter Form oral auf. Das Immunsystem soll dabei lernen, mit diesem Allergen umzugehen und die Allergie ebbt mit der Zeit ab.

Chronische Erkrankungen sollten von möglichst vielen Blickwinkeln betrachtet und behandelt werden. Sowohl die Behandlung mit Medikamenten, als auch die nicht-medikamentöse Behandlung sind wichtig.

Zudem sollten die Neurodermitis Ursachen erkannt und behandelt werden, die Ernährung bei Neurodermitis sowie weitere Faktoren der Lebensführung berücksichtigt werden. Durch Lesen der Neurodermitis-Artikel hier auf dem Autoimmunportal haben Sie dafür schon den größten Schritt getan.

Kommen wir nun zum wichtigsten Teil dieses Beitrags: Was empfehlen wir konkret zur Behandlung bei Neurodermitis?

Unsere Empfehlungen und Hausmittel zur Behandlung bei Neurodermitis

Unsere Neurodermitis-Beiträge zielen darauf ab, dass Sie die Krankheit möglichst gut verstehen und ihr auch begegnen können. Chronische Erkrankungen sollten immer möglichst vielseitig und bei den Ursachen angepackt werden, um längerfristig für effektive Besserung zu sorgen.

Die folgenden Punkte sind daher unsere Empfehlungen zur Behandlung von Neurodermitis, wie wir sie auch schon im Übersichtsartikel über Neurodermitis beschrieben haben:

Die richtige Ernährung bei Neurodermitis

Die richtige Ernährung bei Neurodermitis nimmt einen zentralen Stellenwert ein. Warum? Weil Nahrungsmittelallergien natürlich auf den falschen Nahrungsmitteln beruhen, diese erkannt und beseitigt werden müssen. Außerdem kommt die Erkrankung durch gewisse Mängelzustände zustande, die mit der richtigen Ernährung beseitigt werden können.

Erfahren Sie hier Im Artikel zu Ernährung bei Neurodermitis, welche Ernährung und welche Nahrungsmittel wir konkret empfehlen, um Ihnen bestmöglich zu helfen.

Reizstoffe meiden

Es gilt, alle Reizstoffe aus der Umgebung sofort zu verbannen, um auch sofort die Symptome zu lindern. Die häufigsten Reizstoffe sind:

Zigarettenrauch, Autoabgase, Nahrungsmittelallergien, Kosmetikprodukte, Waschmittel, Tierwolle, Alkohol. Über Nahrungsmittel hatten wir schon gesprochen. Autoabgase sollten im Alltag möglichst gemieden werden, ebenso Zigarettenrauch. Zu Kosmetikprodukten kommen wir gleich noch. Tierwolle sollte durch Baumwolle ersetzt werden. Und Alkohol sollte bei einer gesunden Lebensführung sowieso keine Rolle spielen, keine große jedenfalls. Bei Neurodermitis gar keine.

Meiden Sie diese Reizstoffe also, wann immer möglich!

Naturkosmetik

Preiswerte Kosmetikprodukte enthalten zahlreiche chemische Zusatzstoffe, Duftstoffe, Konservierungsstoffe und einen Stoff namens SLS (Sodium Laureth Sulfat), auf den fast alle Neurodermitiker allergisch reagieren.

Um diese Kosmetikprodukte zu meiden, können Sie sie verschenken und durch Hausmittel oder gute Naturkosmetik ohne diese Stoffe ersetzen.

Konkret sind es Spülmittel, Handseife, Duschgel, Shampoo, Waschmittel. Als Alternative zu Handseife bieten sich echte Olivenölseife und Kernseife (ohne Zusätze) an. Weitere gute Wege finden Sie in diesem Beitrag:“Was hilft bei Neurodermitis?„.

Grundsätzlich empfehlen wir, Kosmetikprodukte, wenn nötig, selbst herzustellen oder eine gute Naturkosmetik-Firma heranzuziehen. Lassen Sie sich dazu in einem Fachgeschäft für Naturkosmetik beraten oder suchen Sie die Naturkosmetik-Abteilung in einem Bio-Supermarkt auf. Achten Sie hier darauf, dass natürliche Zutaten verwendet wurden und möglichst keine der genannten Reizstoffe. Sehr empfehlenswert sind Salben auf Basis von Arganöl, Jojobaöl, Olivenöl und Nachtkerzenöl.

Wenn Ihnen das zu teuer ist, was verständlich ist und Sie sich entsprechende Produkte selber herstellen möchten, haben wir drei sehr gute Optionen für Sie:

Cremes bei Neurodermitis selber machen

Liposomale Creme aus der Apotheke

Lassen Sie in einer Apotheke Ihrer Wahl, die das anbietet (einfach anfragen), liposomale Cremes mit den gleich genannten Wirkstoffen herstellen. Durch die liposomale Formulierung erhöht sich die Wirksamkeit sehr stark. Apotheken sind in der Herstellung liposomaler Cremes am fortschrittlichsten.

Inhaltsstoffe:

  • Phosphatidylcholin (Phospholipid)
  • Laurinsäure (aus Kokosöl)
  • Vitamin B (in der endgültigen Formulierung sollte bis zu 5 % B5, reichlich B12 sowie alle anderen B-Vitamine hoch dosiert vorliegen)
  • Vitamin E
  • Curcumin

Bitte beachten! Curcumin wirkt färbend auf Kleidung. Also die Creme entweder gut einziehen lassen und danach Überreste abwaschen. Oder die Creme auf betroffene Hautstellen auftragen und mit einem Stützverband fixieren!

Anti-Neurodermitis-Creme selbstgemacht

Sie benötigen: Kokosöl, Vitamin E-Tropfen, Vitamin B-Komplex hoch dosiert und Curcumin.

Vorgehensweise: Schmelzen Sie eine Tasse Kokosöl (200 ml), geben Sie 5 bis 10 ml Vitamin E-Öl, den Inhalt aus 10 Kapseln Vitamin B-Komplex und 10 Kapseln Curcumin hinein. Alles gut mischen, aushärten lassen und auf betroffene Hautstellen auftragen.

Bitte beachten! Curcumin wirkt färbend auf Kleidung. Also die Creme entweder gut einziehen lassen und danach Überreste abwaschen. Oder die Creme auf betroffene Hautstellen auftragen und mit einem Stützverband fixieren!

3. Körperlotion

Mischen Sie 100 ml Nachtkerzenöl/Borretschöl, 100 ml Jojobaöl und 10 ml Vitamin E-Öl und tragen es auf trockene und rissige Hautstellen auf.

Optiderm

Dies ist die einzige handelsübliche Creme, die wir hier bei Neurodermitikern wirklich empfehlen. Besonders bei Kleinkindern und Babys. Warum? Weil dieses Präparat sehr potent den Juckreiz lindert und somit den Drang unterdrückt, ohnehin schon entzündete Hautstellen zu kratzen. Sehr wertvoll besonders bei Kleinkindern.

Hausmittel bei Neurodermitis

Es gibt eine Vielzahl an Hausmitteln, die sich bewährt haben. Es folgt eine grobe Auflistung:

  • Bei Milchschorf: Manuka Honig oder ein Umschlag mit Apfelessig und Honig
  • Auf betroffene Hautstellen: Pasten oder Umschläge aus folgenden Kräutern: Kamillenblüten, Eichenrindenextrakt, Ballonrebenkraut, Zinnkraut, schwarzer Tee, Aloe Vera Gel, Stiefmütterchenkraut, Süßholz Extrakt
  • Linderung von Innen: 1 bis 2 Tassen täglich mit Kräutertee: Bewährt haben sich Stiefmütterchenkraut, Klettenwurzel, Löwenzahn, Erdrauch, Birkenblätter

Fazit – Behandlung bei Neurodermitis mit Schulmedizin und alternative Methoden

Chronische Erkrankungen sollten immer multifaktoriell angegangen werden. Die Ursachen müssen bekämpft werden, jedoch auch die Symptome. Die heute genannten Ratschläge helfen dabei ungemein und haben sich in wissenschaftlichen Studien und in der Erfahrung sehr gut bewährt.

In weiteren Beiträgen finden Sie die wichtigsten weiteren Informationen über Neurodermitis und wie Sie dagegen angehen können.

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Was sind Ihre Erfahrungen bei der Behandlung von Neurodermitis? Welche Cremes Medikamente haben sich bei Ihnen bewährt, welche nicht? Welche Hausmittel können Sie empfehlen?

Wir freuen uns sehr über Ihren Kommentar!

[su_spoiler title=“Quellenverzeichnis“]

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