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Das ist die richtige Behandlung beim Antiphospholipid-Syndrom!

Antiphospholipid-Syndrom Behandlung und Therapie - Frau mit Glas Wasser und Tablette

Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 19. März 2020 um 21:01

Die Antiphospholipid-Syndrom Behandlung sollte zeitnah an die Diagnose erfolgen (zum Artikel Antiphospholipid-Syndrom Diagnose). Das ist wichtig, um das Thromboserisiko zu reduzieren und somit eine hohe Lebensqualität und geringe Mortalitätsrate zu gewährleisten. Aber welche Therapie für welche Form der Erkrankung?

Alle Informationen zur Therapie erhalten Sie in diesem Beitrag!

In Kürze: Was ist das Antiphospholipid-Syndrom?

Das Antiphospholipid-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung. Bei Autoimmunerkrankungen kommt es zu einer Fehlleitung des Immunsystems, bei der körpereigene Strukturen angegriffen werden. Beim Antiphospholipid-Syndrom sind das phospholipid-haltige Proteine, die durch Autoantikörper und Immunzellen attackiert werden.

Durch diese Attacke kommt es zu einer verfrühten Blutgerinnung, da diese Proteine direkt oder indirekt an der Gerinnungskaskade beteiligt sind.

Es kommt also zur erhöhten Neigung von Blutgerinnung und Thrombosen und somit zu einem erhöhten Risiko für zahlreiche Folgeerscheinungen. Diese können Sie im Artikel Was ist das Antiphospholipid-Syndrom nachlesen.

Bei der Antiphospholipid-Syndrom Behandlung gilt es also, die Bildung von Autoantikörpern und die Thromboseneigung zu reduzieren.

Die Behandlung muss dabei angepasst werden an die Form beziehungsweise an die Intensität der Symptomatik (mehr hier Antiphospholipid-Syndrom Symptome), durch die sich die Autoimmunerkrankung zeigt. Denn es sollten nie stärkere Medikamente und höhere Dosierungen angewandt werden als notwendig.

Die Antiphospholipid-Syndrom Formen

Das Antiphospholipid-Syndrom tritt in verschiedenen Formen auf.

  1. Das primäre Antiphospholipid-Syndrom ist ein unabhängiges, also eigenständiges Symptom und Krankheit.
  2. Das sekundäre Antiphospholipid-Syndrom ist immer eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung, meist von Autoimmunerkrankungen.

Erkrankungsfälle des APS unterscheiden sich auch insofern, wie stark die Symptome auftreten und wie sehr Betroffene in ihrer Lebensführung beeinträchtigt sind.

Das asymptomatische Antiphospholipid-Syndrom

Beim asymptomatischen Antiphospholipid-Syndrom liegt die Krankheit zwar theoretisch vor, praktisch wissen die Betroffenen aber meist nichts davon. Denn es kommt zur vereinzelten Blutgerinnung im Körper, aber nicht zu größeren Herz-Kreislauf-Problemen oder thrombotischen Ereignissen.

Das symptomatische Antiphospholipid-Syndrom

Beim symptomatischen Antiphospholipid-Syndrom kam es bei Betroffenen schon einmal zu einem thrombotischen Ereignis beispielsweise zu Schwangerschaftskomplikationen wie im Beitrag Antiphospholipid-Syndrom Symptome erwähnt. Es besteht auch weiterhin die Gefahr größerer Komplikationen.

Das katastrophale Antiphospholipid-Syndrom

Das katastrophale Antiphospholipid-Syndrom tritt akut auf, nach einer Operation oder direkt nach einer Geburt8. Warum das so ist, konnte bisher niemand erklären. (Mehr zu möglichen Ursachen erfahren Sie im Beitrag Antiphospholipid-Syndrom Ursachen). Das katastrophale Antiphospholipid-Syndrom ist akut lebensgefährlich, da es verstärkt an mehreren Stellen im Körper zu Thrombosen kommt. Die Behandlung muss also schnell und effizient erfolgen, um Betroffenen keiner Lebensgefahr auszusetzen.

Die richtige Antiphospholipid-Syndrom Behandlung

Kommen wir zur Antiphospholipid-Syndrom Behandlung. Die Therapieformen sind stark von der Form der Erkrankung abhängig.

Therapie asymptomatisches APS

Da sich die Symptome nur geringfügig zeigen, ist auch die Behandlung eher vorsichtig. Zwar erfolgt die Behandlung lebenslänglich, jedoch nur mit schwächeren Blutverdünnern wie Aspirin oder Hydroxychloroquin, einem Anti-Malariamittel, das bei rheumatischen Erkrankungen (auch bei rheumatoider Arthritis und Lupus Erythematodes) eingesetzt wird.

Beim erstmaligen Auftreten einer Thrombose werden stärkere Blutverdünner eingesetzt: Marcumar und Phenprocoumon.

Bei Schwangeren wird in der Regel niedrig dosiertes Aspirin21 oder Heparin gegeben6, nach ersten Thrombosen muss dieser Ansatz jedoch individueller gestaltet werden.

Therapie symptomatisches APS

Es ist schon zu größeren Ereignissen und im verstärkten Ausmaß zu thrombotischen Ereignissen gekommen als beim asymptomatische APS. Hier wird von vornherein mit höher dosiertem Aspirin sowie blutverdünnenden Medikamenten wie Heparin und Warfarin gearbeitet.

Die Dosierung geschieht dabei immer angepasst an die Stärke und die Frequenz der thrombotischen Ereignisse. Außerdem – wenn die Frequenz zu hoch ist und Entzündungsmarker im Blut zu hoch gemessen werden – werden Immunsuppressiva wie Cortison und Dexamethason eingesetzt.

Therapie katastrophales APS

Hier ist das Leben der Betroffenen in Gefahr, Thrombosen treten wiederholt und verstärkt auf. Um das Leben der Betroffenen zu schützen, wird sofort auf hoch dosiertes Aspirin, Marcumar, Heparin und Warfarin zurückgegriffen.

Außerdem wird auf eine Strategie zurückgegriffen, um die erhöhten Autoantikörper aus dem Blut zu filtern. Dieser Prozess heißt Plasmapherese. Er ist der Dialyse nicht unähnlich.

Zytostatika wie Mycophenolat-Mofetil sollen zudem Immunzellen, die diese Antikörper produzieren, unterdrücken. So wird auch die Bildung von Autoantikörpern unterdrückt.

Bei stärkere Symptomatik, was jedoch selten angewandt wird, werden Methotrexat oder Sirolimus5 (mTOR-Inhibitor) eingesetzt. Klinische Studien mit Rituximab, einem Antikörper, der bei rheumatoider Arthritis eingesetzt wird, laufen gerade und sind sehr vielversprechend.

Bei einem starken Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) werden zudem Glucocorticoide wie Cortison und Dexamethason, zudem Azathioprin, verschrieben.

Kommentar zur schulmedizinischen Therapie

So etabliert die schulmedizinische Therapie hier wirkt, so unsicher ist sie teilweise. Denn eines sollten Sie niemals vergessen. Die schulmedizinische Therapie rettet zwar Ihr Leben und verhindert in großem Ausmaß Thrombosen, bewirkt jedoch in keinster Weise eine Besserung der Lage oder gar eine Heilung.

Die schulmedizinische Therapie zielt einzig und allein darauf ab, die Symptome so weit zu unterdrücken, dass Sie nicht in Lebensgefahr schweben (bestmöglich) und ein halbwegs unbeschadetes Leben leben können. Das hat seine Berechtigung und gewährt Ihnen wertvolle Zeit.

In dieser Zeit sollten Sie alles daran setzen, die Ursachen der Erkrankung (mehr hier Antiphospholipid-Syndrom Ursachen) zu erkennen, zu beseitigen und mit einer geeigneten Antiphospholipid-Syndrom Ernährung und Nährstofftherapie alles dafür tun, um die Erkrankung anzugehen.

Nur mit einer Kombination aus schulmedizinischer Therapie und Naturheilkunde (Ursachenbeseitigung und Ernährung) haben Sie die Chance auf Remission, einem völligen Abklingen aller Symptome.

Die schulmedizinische Therapie kann das auf Dauer nicht, in Kombination mit Naturheilkunde ist es jedoch möglich. Beachten Sie dazu die anderen Beiträge.

Fazit – Antiphospholipid-Syndrom Behandlung nach Erkrankungsgrad

Die Antiphospholipid-Syndrom Behandlung soll an den Grad der Erkrankung und die Schwere der Symptomatik angepasst werden. In leichten Fällen wird mit Gerinnungshemmern gearbeitet, bei stärkerer Symptomatik mit Zytostatika. Es sollten immer so wenige Medikamente wie möglich und nur so viel wie nötig gegeben werden, um auch die Nebenwirkungen zu minimieren.

Sobald die schulmedizinische Therapie anschlägt, sollten Sie sich um die Ursachen der Erkrankung kümmern. Außerdem ist es sehr ratsam, eine gesunde Ernährung nach Beispiel des Paleo-Autoimmunprotokolls (Varianter der Paleo Ernährung) durchzuführen. Zudem ist die Gabe bestimmter Nährstoffe sinnvoll, um die Gerinnungsneigung im Körper weiter zu reduzieren, das Immunsystem reifen zu lassen und die Krankheit aktiv anzugehen.

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