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Reizmagen – funktionelle Dyspepsie oder nervöser Magen

Reizmagen - Frau mit Bauchschmerzen auf der Bettkante (c) Depositphotos @CITAlliance

Geschrieben von:

Martin Auerswald, M.Sc.

Medizinisch überprüft von:

Dr. Iris Belfort

Inhaltsüberblick

Zuletzt aktualisiert am 25. November 2022 um 15:13

Die Aufgaben des Magens

Damit Sie verstehen, was Reizmagen ist und was Sie dagegen tun können, erklären wir Ihnen die Aufgaben des Magens.

Was ist der Magen und welche Aufgaben hat er:

  • Der Magen ist ein mit Schleim überzogener Fleischsack zwischen Speiseröhre und Dünndarm.
  • Er säuert den Nahrungsbrei an und erleichtert das Verdauen von Ballaststoffen und Proteinen.
  • Die Magensäure tötet Krankheitserreger ab.
  • Peristaltische Bewegungen erlauben das Mischen des Nahrungsbreis und erleichtern das Verdauen.
  • Die Zellen im Magen produzieren Schleim, um sich und den Körper vor der Magensäure zu schützen.
  • Magenzellen produzieren Verdauungsenzyme und Faktoren für die Aufnahme bestimmter Nährstoffe.
  • Geht die Schleimschicht verloren oder entstehen Löcher, entsteht eine Gastritis, die mit zahlreichen Problemen assoziiert ist.

Der Magen ist eine erste wichtige Instanz bei der Verdauung. Seine Aufgaben sind lebenswichtig. Häufig nehmen Sie ihn erst bewusst wahr, wenn er Probleme macht.

Was ist ein Reizmagen?

Reizmagen, funktionelle Dyspepsie oder nervöser Magen genannt. Reizmagen bezeichnet einen empfindlichen Magen. Bei Patienten reagiert er empfindlich auf zu viel (fettes) Essen, zu viel Hektik, zu wenig Bewegung, das falsche Frühstück. Das bringt den Patienten eine ganze Reihe an Beschwerden. Diese Beschwerden sind nicht auf eine krankhafte Veränderung des Magens zurückzuführen.

Wenn der Magen belastet wird, reagiert er mit Beschwerden wie Schmerzen im Oberbauch oder Sodbrennen. In vielen Fällen mit Übelkeit, was zu Erbrechen führen kann. Übelkeit und Erbrechen sind ein Mechanismus zum Schutz des Magens, um ihn in stressigen Zeiten vor Reizstoffen zu schützen.

Reizmagen Ursache

Folgende Punkte begünstigen das Syndrom:

  • Überempfindlichkeit des Nervensystems im Oberbauch
  • Störung der Bewegungen des Magens (Motilität)
  • Stress
  • falsche Ernährung

Reizmagen Symptome

Betroffene klagen über Beschwerden, wie:

  • Übelkeit am Morgen und mitunter Erbrechen,
  • Übelkeit nach großen Mahlzeiten,
  • Übelkeit bei langen Reisen in Auto, Zug, Bus und Flugzeug,
  • Völlegefühl,
  • Appetitlosigkeit,
  • unbestimmte Schmerzen im Oberbauch.

Wenn sich die Symptome vor allem auf die Zeit vor dem Mittag sowie auf Reisen beschränken, ist es vermutlich ein Reizmagen. Dagegen können Sie etwas tun.

Sie haben den ganzen Tag Beschwerden? Nach jedem Essen und die Beschwerden sind anhaltend mit Schmerzen im Oberbauch verbunden? Sie sollten für eine genaue Diagnose einen Arzt aufsuchen. Dieser sollte eine mögliche Gastritis abklären. Diese oder andere Krankheiten erfordern eine Diagnose und Therapie.

Was tun bei Reizmagen?

Überlegen Sie selbst, ob es Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) oder nicht doch Gastritis ist. Das Unterscheiden ist nicht so schwer wie die Folgen, die sich bei Gastritis ergeben könnten, wenn nichts getan wird. Bitte suchen Sie bei Unsicherheiten einen Arzt zur Diagnose auf! Dieser kann eine entsprechende Therapie einleiten.

Übersäuerter Magen – der Test für zu Hause

Ein übersäuerter Magen ist der Haupt-Auslöser für den Reizmagen. Der Magen produziert dauernd zu viel Säure und muss sich selbst davor schützen. Das spricht für eine sehr gute Verdauung, die Säure erleichtert die Verdauung und tötet Krankheitserreger ab. Zeitgleich ist er empfindlicher. Gegen die Magensäure sollten Sie ein gesundes Mittel finden.

Es folgt ein praktischer Test, den Sie zu Hause machen können. Er sagt in etwa aus, wie es um den Säuregehalt in Ihrem Magen beschaffen ist.

Dieser Test dauert 2 Minuten und gibt erste Hinweise, wo das Problem des Reizmagens liegen könnte:

  1. Nehmen Sie Kaiser-Natron und geben Sie zwei Teelöffel in ein Glas Wasser.
  2. Gut verrühren und auf Ex trinken.
  3. Beobachten Sie, was passiert.

Was steckt dahinter? Natron ist eine Base, die mit Salzsäure reagiert. Es entsteht CO2, ein Gas. Je mehr Säure in Ihrem Magen, desto schneller kommt es zur Entwicklung von CO2.  Das CO2 löst das Reizmagen-Syndrom aus.

Ernährung bei Reizmagen

Versuchen Sie, die Ratschläge zu beachten und beobachten Sie, ob sich die Beschwerden des Reizmagen-Syndroms dadurch verbessern:

Mit folgenden Tipps sollten die Beschwerden nachlassen:

  • Weniger Fettes am Morgen
  • Weniger Kaffee
  • geregelte Mahlzeiten
  • Bewegung als Behandlung
  • Entspannung
  • Kräutertee

Weniger Fettes am Morgen

Am Morgen ist der Magen häufig sehr empfindlich und reagiert sensibel auf ein schlechtes Frühstück. Wählen Sie ein fettarmes Frühstück! Ein fettreiches Frühstück am Morgen übersäuert und löst die Symptome im Oberbauch aus. Obst und Gemüse, Nüsse und Samen sind eine gute Grundlage für ein gutes Frühstück bei Reizmagen. Naturjoghurt oder Sauerteigbrot verringern das Völlegefühl und die anderen Beschwerden der funktionellen Dyspepsie.

Weniger Kaffee

Sie wissen, Kaffee ist sauer und erhöht den Säuregehalt im Magen. Versuchen Sie daher, dass nicht das erste Getränk des Tages eine Tasse Kaffee ist. Trinken Sie direkt nach dem Aufstehen ein bis zwei Gläser Wasser. Wenn das nicht hilft, ersetzen Sie den Kaffee durch Schwarztee.

Geregelte Mahlzeiten

Versuchen Sie, die Nahrung über den Tag verteilt auf mehrere Mahlzeiten aufzuteilen. Üblich sind hier fünf kleinere Mahlzeiten anstatt drei große. Frühstück und Abendessen sollten kleiner ausfallen. Mittags kann es gerne mehr sein.

Bewegung als Behandlung

Tägliche Bewegung an der frischen Luft ist das A und das O gegen einen übersäuerten Magen. Achten Sie auf einen täglichen, ausgedehnten Spaziergang und/oder eine tägliche Einheit Sport an der frischen Luft. 30 Minuten reichen schon aus.

Entspannung

Anhaltende Hektik im Alltag bewirkt eine Übersäuerung des Magens und begünstigt die Entwicklung eines Reizmagens. Versuchen Sie also, aktiv den Stress in Ihrem Alltag zu senken. Bedienen Sie sich mit Techniken zur Entspannung wie Yoga, Meditation, Musik oder Autogenes Training.

Kräutertee

Nachmittags und abends helfen Kräutertees mit Honig, um den Magen zu beruhigen: Fenchel, Anis, Kümmel, Pfefferminze, Schafgarbe, Kamille.

Behandlung: Hausmittel bei Reizmagen

Diese Hausmittel können Sie gerne täglich anwenden. Sie sind erprobt und können Ihnen helfen, die Beschwerden im Oberbauch zu beseitigen:

  • Morgentrunk
  • Vitamin C
  • Natron
  • Knochenbrühe
  • Ingwer
  • Löwenmähne (Heilpilz)

Morgentrunk

Trinken Sie direkt früh nach dem Aufstehen ein Glas Wasser mit einer Prise Salz und einem Schuss Zitronensaft. Häufig kann das eine Linderung der Beschwerden auslösen.

Vitamin C

Trinken Sie täglich ein Glas Wasser mit einer Prise Salz und einem Teelöffel reinem Vitamin C Pulver. Es ist sauer, aber es hilft. Alternativ gehen teurere Vitamin C-Kapseln.

Natron

Um die Säure in Ihrem Magen aktiv zu neutralisieren, greifen Sie täglich zu einem Glas Wasser mit 1 bis 2 Teelöffel Natron.

Knochenbrühe

Eine gute Knochenbrühe wirkt Wunder bei allen möglichen Problemen mit dem Magen. Auch bei Reizmagen. Trinken Sie täglich ein Glas gute Knochenbrühe.

Ingwer

Ein Allheilmittel bei Magenproblemen. Tabletten gegen Reiseübelkeit enthalten häufig Ingwer-Extrakt. Überrascht Sie das? Kochen Sie daher reichlich mit Ingwer und trinken Sie täglich Ingwertee.

Löwenmähne

Der Heilpilz Löwenmähne enthält Stoffe (Triterpene) in hohen Mengen, die erwiesenermaßen der Magenschleimhaut bei der Regeneration helfen. Besonders bewährt hat sich Löwenmähne Extrakt (Mico Leo) mit etwas Vitamin C.

Mit diesen Punkten zu Ernährung und Hausmitteln haben Sie schon den wichtigsten Schritt getan. Setzen Sie diese Ratschläge nach und nach um und beobachten, wie sich das auf Ihren Reizmagen auswirkt. Bitte suchen Sie einen Arzt auf, wenn keine Besserung der Beschwerden eintritt, dieser sollte eine eindeutige Diagnose stellen können.

Welche Symptome hat man bei einem Reizmagen?

  • Morgen-Übelkeit und gelegentliches Erbrechen
  • Übelkeit nach großen Mahlzeiten
  • Übelkeit bei langen Reisen in Auto, Zug, Bus und Flugzeug
  • Völlegefühl
  • Appetitlosigkeit
  • unbestimmte Schmerzen im Oberbauch

Was ist Magendruck?

Magendruck sind keine Magenschmerzen. Patienten spüren einen starken Druck vom Oberbauch ausgehend. Je nach Empfinden im Oberbauch, kann es ein Völlegefühl sein oder ein Gefühl, dass der Magen gleich zu platzen droht.

Was kann man bei einem empfindlichen Magen essen?

Gut verträgliche Lebensmittel, wie:

  • selbst zubereitete Mahlzeiten
  • gekochter Reis
  • gekochte Nudeln
  • gegarter Fenchel
  • gegarte Kartoffeln und weitere gegarte Gemüsesorten
  • mageres Fleisch
  • fettarme Wurst, Käse und Fisch
  • Speisen aus einer Mischung aus Eiern, Mehl und Milch

Fazit – gegen Reizmagen ist ein Kraut gewachsen

Gegen funktionelle Dyspepsie sind viele Kräuter gewachsen. In den meisten Fällen sind die Gründe für eine Übersäuerung des Magens eine falsche Ernährung. Zu viel Stress im Alltag und zu wenig Bewegung kann ein Grund sein.

Mit den hier genannten Tipps schieben Sie den Beschwerden bei einem gereizten Magen schnell einen Riegel vor. Damit gehen Sie die Übersäuerung des Magens an.

Beobachten Sie gut die Symptome und unterscheiden Sie zwischen Reizmagen und Gastritis. Bei Gastritis sollte sofort etwas getan werden. Ein gereizter Magen ist nur ein vorübergehendes Problem und muss nicht zwangsläufig lebenslang sein. Mit den hier genannten Tipps zu Ernährung und Hausmitteln sollten Sie Ihren gereizten Magen in den Griff bekommen. Natürlich ersetzen diese einen Besuch beim Arzt nicht.

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